Klimaneutral und Tiergerecht

Die Kurzumtriebsplantage

Seit 2008 betreiben wir eine Biomassen-Heizung, mit der das gesamte Anwesen, sämtliche Wohnräume, der Hof-Laden und die Partydeele beheizt werden, sowie die enorm wärmebedürftigen Tiere in den Geflügel-Aufzuchtställen werden mit wohliger Wärme versorgt. Die Prozesswärme im Schlachtbetrieb sowie im Herstellungsbereich für Landspezialitäten ist ein weiterer Abnehmer von Wärme aus dem System. "Gefüttert" wird die Biomassenheizung mit Hackschnitzeln aus unserem Bauernwald, Miscantusgras, und zukünftig auch mit Holz aus unserem Putenwald. Das ist unser Beitrag für eine klimaneutrale Zukunft.

Wenn von CO²-neutralem Heizen gesprochen wird, betrachtet man die Zeit, in dem das CO² z.B. im Holz gebunden wird, und die in welcher es durch Verbrennung wieder frei gesetzt wird. Bei dieser Zeit-Bilanz schneidet ein System wie wir es betreiben besonders gut ab. Dem Wald wird nur der Zuwachs als Brennmaterial entnommen, der in einem Jahr nachwächst. Also wird nur so viel CO² freigesetzt wie gleichzeitig gebunden wird. Wir haben in die Zukunft investiert!

Um langfristig ausreichend Biomasse zur Verfügung stellen zu können, haben wir im Frühjahr 2019 eine Kurzumtriebsplantage angelegt. Als Sonderkultur wird sie im Zyklus von ca. 8 Jahren geerntet und das bis zu vier mal. Die CO² Bilanz stimmt.

 

Der Putenwald

auf der einen Seite wird CO²-neutrale Energie produziert, auf der anderen Seite bietet die Energie-Plantage einen Lebensraum für unsere Freilandputen wie sie ihn aus ihre Heimat kennen. Gewinn für beide Seiten. Die Tiere finden einen sehr artgerechten Biotop vor, ausgestattet mit grünem Auslauf, mit direktem Sonnenschutz, ideal als Regen- und Windschutz. Die herunterhängenden Zweige dienen als Beschäftigungsmaterial für die Tiere, und die Blätter als Leckerbissen für zwischendurch. Der Feind aus der Luft, der Bussard, traut sich nicht durch die Baumkronen an die Tiere heran. Ein geschütztes, abwechslungsreiches Leben ist gesichert.

Das Geflügel lockert durch Kratzen und Scharren den Boden und gibt durch seine Ausscheidungen den notwendigen Dünger, den die schnellwachsenden Bäume benötigen. Die Bodengare wird durch die starke Durchwurzelung positiv beeinflusst, der Humusgehalt wird stetig steigen und der Wasserhaushalt reguliert. Wild und Vögel werden in der Zeit, in denen die Puten den Bereich nicht in Anspruch nehmen ein beruhigtes Gebiet vorfinden in dem sie Schutz, Obhut und Futter finden.

So gewinnen alle Seiten, und selbst das Landschaftsbild wird positiv durch die Anpflanzung bestimmt. Mit diesem Konzept sind wir wieder einmal der Praxis voraus, so dass Hochschulen und Tierhaltungsverbände die von uns gemachten Erfahrungen gerne mit uns teilen.